Erika Meyer-Dietrich (Hg.): Laut und Leise. Der Gebrauch von Stimme und Klang in historischen Kulturen.: Bielefeld: transcript 2011. (Mainzer historische Kulturwissenschaften: 7). ISBN 978-3-8376-1881-5. 220 S. Preis: 29,80 €.
In: [rezens.tfm]; Nr. 2013/1 ; [rezens.tfm]; No. 2013/1 ; 2072-2869, 2013
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Gewähren die jetzt stummen Zeugen genug Information, um Tonlandschaften der pharaonischen Welt zu rekonstruieren, fragt Erika Meyer-Dietrich in ihrer Einleitung zum Tagungsband Laut und Leise. Der Gebrauch von Stimme und Klang in historischen Kulturen. Er ist 2011 im Bielefelder transcript-Verlag erschienen. Ägyptolog_Innen diskutieren darin die unterschiedlichen Dimensionen von Klanglandschaften. Sie beziehen sich dabei sowohl auf literarische und religiöse Texte als auch auf stimmliche und musikalische Praktiken der Anrufung altägyptischer Gottheiten. Zwar sei es verfrüht, so die Herausgeberin, "von einem sonic turn in den Kulturwissenschaften zu sprechen, doch gewinnt die Bedeutung von Stimme und Klang bei der Erforschung von Kulturen zunehmend an Geltung" (S.8). Mit diesem ersten Satz gibt Meyer-Dietrich die programmatische Zielrichtung vor. Er liest sich als Ermutigung für die eigene Disziplin, die Kulturen des Hörens, die nicht-musikalische lautliche Performanz sowie "die Beteiligung der auditiven Wahrnehmung am Erinnern" und die "Rolle des Hörens im Zusammenspiel der Sinne" in den Fokus zu rücken und endlich "Hörereignisse und die Hierarchie des Vernehmbaren" (ebd.) zumGegenstand kulturwissenschaftlicher Auseinandersetzung zu machen. "Um die Welt durch Kulturen des Hörens zu verstehen, in denen Hör-Erfahrungen Wissen formen, ist die Erforschung der auditiv wahrnehmbaren Räume, der Praktiken der Schallerzeugung und der kulturellen Sinnzuschreibungsmuster für Stimmen, Laute, Töne und Geräusche in historischen Kulturen Desiderat" (ebd.). Ähnlich argumentierte 2011 Jürgen Müller in der Historischen Zeitschrift. Er machte die Taubheit der historischen Profession als Hauptgrund dafür aus, dass das Hören als Ebene sinnlicher Wahrnehmung immer noch zu einer Randerscheinung seiner Disziplin zähle.[1] Das beginnt sich nun auch dort zu ändern. Beispielsweise hat der letztjährige Historikertag in Mainz ein Panel zur "Sound History" ins Programm genommen.[2] Meyer-Dietrich geht zunächst auf den religiösen Zusammenhang ...
Titel: |
Erika Meyer-Dietrich (Hg.): Laut und Leise. Der Gebrauch von Stimme und Klang in historischen Kulturen.: Bielefeld: transcript 2011. (Mainzer historische Kulturwissenschaften: 7). ISBN 978-3-8376-1881-5. 220 S. Preis: 29,80 €.
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Autor/in / Beteiligte Person: | Stahl, Heiner |
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Zeitschrift: | [rezens.tfm]; Nr. 2013/1 ; [rezens.tfm]; No. 2013/1 ; 2072-2869, 2013 |
Veröffentlichung: | tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, 2013 |
Medientyp: | academicJournal |
Sonstiges: |
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